Golf? Ein kompletter, komplexer ... und süchtig machender Sport!!!

Zusammenfassung einer intensiven Trainingseinheit

IMMERSION

Von Nicolas Lorétan, NLProGolf – Mitglied der PGA France & Swiss PGA – Mentaltrainer am CREPS

4/15/20254 min lesen

Schwung, Schweiß und Lachanfälle: Ein Golfkurs, bei dem der Kopf alles entscheidet

Golf – ein Sport, bei dem man mehr Zeit mit Grübeln als mit dem Schlagen des Balls verbringt – und manchmal auch damit, sich über sich selbst zu ärgern. Während einer unvergesslichen Trainingseinheit auf der Driving Range begleitete ich Jules und Antoine, zwei vielversprechende junge Golfer, unter der Leitung von Nicolas Lorétan – einem Coach, der ebenso motivierend wie urkomisch ist. Zwischen beinerschütternden Fitnessübungen und leidenschaftlichen Gesprächen über mentale Stärke war dieser Tag ein Cocktail aus Schweiß, Witzen und Lebenslektionen. Also, schnappt euch eure Schläger – los geht’s!

Der Kopf: der wahre Star auf dem Grün

Von Anfang an bringt der Coach die Dinge auf den Punkt: „Die letzten Runden waren nicht das, was sie sein sollten, Jungs. Und das Problem liegt hier“, sagt er und tippt sich an die Schläfe. Jules, 16 Jahre alt und voller Energie wie eine Duracell-Batterie, nickt, aber man merkt, dass er noch halb in seiner eigenen Welt ist. Antoine, ruhiger, hört aufmerksam zu. „Technisch habt ihr alles, aber wenn der Kopf nicht mitspielt, ist es vorbei.“ Der Ton ist gesetzt: Heute reden wir nicht nur über den Schwung, sondern darüber, unser Bestes geben zu wollen.

Der Coach schlägt mit einer Tirade im TED Talk-Stil weiter auf den Nagel: „Ich möchte in euch den Wunsch wecken, nicht nur zu performen, sondern euer Bestes zu geben. Es ist wie bei Ronaldo oder Tiger Woods: Sie haben ein Ego so groß wie ein Haus, aber sie arbeiten noch härter.“ Jules lacht: „Ich habe mit dem Ego kein Problem!“ Der Coach kontert sofort: „Perfekt, aber wo bleibt die Arbeit dahinter?“ Allgemeines Gelächter, aber die Botschaft kommt an: Ohne Anstrengung ist das Ego nur heiße Luft.

Aufwärmen: Wenn die Beine „Bitte!“ sagen

Um dieses berühmte Verlangen zu wecken, zieht der Coach ein Aufwärmtraining auf, das wie ein Bootcamp aussieht. Erste Übung: Ein 4-Kilo-Ball wird im Wechsel, Rücken an Rücken, weitergegeben, ohne den Unterkörper zu bewegen. „Komm schon, Jules, dreh dich, du machst hier keinen TikTok-Tanz!“ ruft der Coach. Jules macht mit, aber nach 30 Sekunden keucht er wie ein Ochse. „Das ist schwer, oder?“ scherzt Antoine. Der Coach, gnadenlos: „4 Kilo sind nicht schwer, es ist dein Kopf, der das schwer findet!“

Dann kommen die Ausfallschritte – oder „Pfeile“, wie der Coach sie nennt. „Geht schön runter, Oberschenkel parallel zum Boden, und dreht die Schultern.“ Jules, der schon zittert, murmelt: „Ich habe kein Gleichgewicht…“ Antwort des Coaches: „Du bist 16, Kumpel, du solltest explosiv sein wie ein Feuerwerk!“ Wir wechseln zu den Kniebeugen mit dem Ball, und da bricht die Apokalypse aus. „Squat, push, squat, push!“ ruft der Coach. Jules versucht einen imaginären Dunk, und Antoine kichert: „Das ist hier kein Basketball!“ Am Ende keucht jeder, aber der Coach ist glücklich: „Spürt ihr eure Gesäßmuskeln? Willkommen im Golf!“

Der Schwung: Einen Nagel einschlagen, keine Kugel umarmen

Nach diesem intensiven Aufwärmen kommen wir zu den ernsthaften Dingen: Bälle schlagen. Der Coach installiert die Smart 2 Move Kraftplatten und sein Flightscope, um Antoines Schwung zu analysieren. „Dein Gewicht ist beim Kontakt zu sehr auf dem hinteren Bein, das beeinträchtigt deinen Angriffswinkel“, erklärt er. Antoine, konzentriert, versucht, es zu korrigieren. „Stell dir vor, da ist ein Nagel im Ball, du willst ihn in den Boden drücken, nicht ihm einen Kuss geben!“ Der Coach imitiert einen übertriebenen Schwung, und Jules bricht in Gelächter aus: „Du siehst aus wie ein Presslufthammer!“

Die Statistiken laufen vorbei: Schlägergeschwindigkeit, Smash Factor, Angriffswinkel… Antoine erreicht 86 mph, aber sein Winkel ist zu positiv. „Du bist bei +4, mein Großer, du bist im Driver-Modus, nicht mit dem Eisen 7!“ scherzt der Coach. Jules kämpft derweil mit seinem Backswing. „Du gehst zu hoch, da oben ist nur Luft!“ Der Coach leitet ihn an, verbunden zu bleiben, das Gewicht auf dem vorderen Bein zu halten, und das Wunder geschieht: ein Schwung bei -9, Smash Factor von 1.33. „Das ist sauber!“ ruft er begeistert. Jules, stolz wie ein Hahn, versucht es weiter… und landet wieder auf dem hinteren Bein. „Bist du stur, oder was?“ lacht der Coach.

Die Routine, oder die Kunst, nichts schlampig zu machen

Ein Wort kommt ständig wieder: Routine. „Platziere deinen Schläger, baue deine Position auf, sei diszipliniert“, betont der Coach. Jules, der dazu neigt, es eilig zu haben, lernt, langsamer zu werden. „Siehst du, nur indem du deinen Schläger richtig platzierst, bist du bei -10!“ Antoine, der methodischer ist, integriert die Tipps, aber der Coach neckt ihn: „Dein Finish sieht aus wie eine Statue, die ausgerutscht ist!“ Die beiden haben ihren Spaß, aber die Botschaft ist klar: Ohne Disziplin gibt es keinen Fortschritt.

Der Coach veranschaulicht es mit einer Metapher: „Es ist wie das Lernen einer neuen Gleichung in Mathe. Am Anfang bist du schlecht, aber sobald du es verstanden hast, bist du besser als zuvor.“ Jules nickt: „Ja, aber Mathe lässt nicht die Beine zittern.“ Allgemeines Lachen.

Lektionen für den Golfplatz... und fürs Leben

Am Ende macht der Coach ein Debriefing. „Jules, was hast du dir gemerkt?“ Jules, ein wenig benommen: „Äh... das Finish?“ Der Coach seufzt, lachend: „Das meinst du nicht ernst. Was ich will, ist, dass ihr an eurem mentalen Training arbeitet. Jules, du bist 16 Jahre alt, du solltest nach 10 Minuten nicht zittern! Geh schwimmen, mach Kniebeugen, werde explosiv!“ Antoine hingegen notiert die Wichtigkeit des Angriffswinkels und verspricht, zu Hause zu trainieren – vielleicht mit einem Handtuch, um eine negative Flugbahn zu simulieren.

Was von diesem Tag bleibt, ist mehr als nur eine Golfstunde. Es ist eine Ode an den Einsatz, den Willen, sich zu übertreffen, und der Humor, der alles leichter macht. Wie der Coach sagt: „Mittelmäßigkeit kommt von allein. Aber das Beste? Das erarbeitet man sich.“ Egal, ob ihr Golfer seid oder nicht, schnapp euch einen Schläger – oder einfach einen guten Vorsatz – und legt los. Mit ein wenig Schweiß und viel Lachen werdet ihr weit kommen… vielleicht nicht bis zum Grün, aber zumindest macht ihr Fortschritte!

Hinweis: Dieser Artikel ist inspiriert von der Trainingseinheit mit zwei jungen Spielern, die zu den Besten der Golfschule Montendre gehören und motiviert sind, an mehr Amateurwettbewerben teilzunehmen. Daher legt der Coach besonderen Wert auf Mentalität und Disziplin. GK